Der Norden Mallorcas ist bekannt für starke Winde, felsige Steilküsten und raue Romantik – wer unbändige Natur sucht, wird hier fündig.
Pollenca, etwa acht Kilometer von der Küste entfernt, ist berühmt für seine Vielfältigkeit an Galerien und sein buntes Treiben an Kunstschaffenden. Die Besonderheit des Ortes ist jedoch der Berg: Für jeden Tag des Jahres kann hier, der christlichen Legende folgend, Buße getan werden. Eine Treppe mit 365 Stufen führt hinauf zum Kalvarienberg. Umso mehr entschädigt der Ausblick, wenn man erst oben angelangt ist: Das Traumantanagebirge und die Buchten von Pollenca und Alcúdia breiten sich vor einem aus. Mörderisch gut fand in den 30er Jahren auch Agatha Christie das kleine Städtchen im Norden. Ihre Detektivfigur Parker Pyne will hier ausspannen und einen ruhigen Urlaub genießen, findet sich aber prompt in einer Ermittlung wieder.
Puerto Pollenca, der Küstenteil der Stadt, war ursprünglich ein Fischerdorf. Heute ist es ein lebhafter, aber untypischer Touristenort. Die großen Hotelkomplexe, wie sie in anderen Küstenstädten gebaut wurden, fehlen hier gänzlich. So blieb der typische Dorfcharakter erhalten. Untypisch ist auch die Gästeschicht, die überwiegend aus Briten und Spaniern besteht.
Dem Ökotourismus verschrieben hat sich hingegen Alcúdia. Das kleine Städtchen mit rund 20.000 Einwohnern wurde von den Römern gegründet und glich damals wie heute einer Festung. Die Stadtmauern und auch die Stadttore sind nach wie vor in bemerkenswert gutem Zustand. Die Kirche Sant Jaume ist sogar in die Mauern integriert. Außerhalb der Stadt finden sich mehrere Ausgrabungsstätten und Richtung Hafen Überreste eines römischen Amphitheaters. Bei Touristen beliebt ist der Ort aber vielmehr wegen des 25 Kilometer langen Strandes und den vielen Sportmöglichkeiten.