Pollenca geht gegen die Schmutzwasserkanäle vor, die für viel Aufsehen in der Gemeinde und den sozialen Medien sorgten. Die Gemeinde ließ diese mit Sand zuschütten. Dies sorgte prompt für Streit. Die Vereinigung „Defensa del Port de Pollenca“, die auf das Problem aufmerksam machte, hält die Maßnahme genau wie die Anwohner für nicht adäquat. Der Bürgermeister widerspricht in deutlichen Worten.
Schmutziges Wasser neben dem Spielplatz am Strand
Am 14. Februar veröffentlichte die oben genannte Vereinigung das Foto, das für den Wirbel sorgte. Es stammt vom Strand Llenaire, der bei Port de Pollenca liegt. Es zeigt schmutziges Wasser, das in mehreren Bahnen über den Strand in Richtung Meer fließt. Es ist grünlich, was den Verdacht weckte, dass es sich um Abwasser mit chemischen Inhalten handelte. Die Kanäle laufen zudem nur wenige Meter neben einem Spielplatz entlang. Dieser Umstand sorgte für besondere Unruhe nach der Veröffentlichung des Fotos.
Die Gemeinde reagierte und forderte Bagger an. Diese schütteten die Kanäle mit frischem Sand zu. Das schmutzige Wasser ist deshalb nicht mehr zugänglich. Nach der Meinung des Rathauses ist damit die Gefahr gebannt, da die auf dem Spielplatz spielenden Kinder es nicht mehr trinken könnten. Dass das Wasser faktisch nach wie vor ins Meer fließt, spiele dabei keine Rolle.
Regen- oder Abwasser?
Die Anwohner und die „Defensa del Port de Pollenca“ sahen dies ganz anders als das Rathaus: Es sei „als würde man Dreck unter einen Teppich kehren“, schimpften diese in den sozialen Medien. Das eigentliche Problem des giftigen Abwassers werde nicht gelöst. Der Bürgermeister Tomeu Cifre widerspricht dieser Sicht: Es handele sich nicht um Ab-, sondern um Regenwasser. Es sei nicht verseucht und müsse deshalb auch nicht auf Fäkalien und Schadstoffe getestet werden. Die Gemeinde habe gemäß der Auflagen des zuständigen Umweltministeriums gehandelt. Ob diese Worte wirklich überzeugen?